CMT Stuttgart: Die Messe als wertvoller Impuls für das Geschäft mit Reisemobilen und Wohnwagen
Die Urlaubsmesse CMT in Stuttgart (13. bis 21. Januar 2024) ist für das Caravaning-Geschäft in diesem Jahr von besonders hohem Wert: Die Anzahl der an Reisemobilen und Wohnwagen Interessierten ist mit rund 18 Mio. Menschen in Deutschland auf einem weiterhin hohen Niveau, allerdings kämpft die Branche mit einer Abkühlung der Euphorie in den Covid-Jahren. Zudem muss die allgemeine wirtschaftliche Verunsicherung überwunden werden. Etwa zehn Prozent der Interessierten informieren sich hauptsächlich auf Messen. Gesucht werden vor allem Inspirationen für flexibles, autarkes und nachhaltiges Reisen, das Umwelt und Menschen nicht belastet.
- Interesse an Reisemobilen und Wohnwagen weiterhin hoch
- Hohe Preise, aber auch kaufkräftige Kundschaft
- Großes Potenzial bei Vermietungen
- Messen sind von hohem Wert für Kunden und Anbieter
Caravaning ist in Deutschland beliebt: Nach einer starken Wachstumsphase über eine Dekade mit einem regelrechten Boom während der Covid-Lockdowns sind inzwischen über 1,5 Millionen zugelassene Reisemobile und Wohnwagen auf Deutschlands Straßen unterwegs. Dennoch steht der verwöhnte Markt vor Herausforderungen: Angesichts der enormen Nachfrage sind die Preise zuletzt stark gestiegen und Lieferzeiten mussten erklärt werden. Das Bild hat sich nun komplett verändert. Viele Händler sind sehr gut bevorratet und versuchen mit Preisabschlägen die gegenwärtig zurückhaltenden Kunden zu verlocken. Aktuelle Marktbeobachtungen – herausgegeben von der gsr Unternehmensberatung und den Marktforschern von MiiOS im Rahmen der Initiative Focus Caravaning – zeigen zudem veränderte Anforderungen der Kunden, wenn es um die Fahrzeuge und das Reisen geht.
Kaufkräftige Familien suchen naturnahe Erholung
Gibt es denn überhaupt den klassischen Caravaning-Urlauber? „Unsere Marktanalysen zeigen, dass die Zielgruppen sehr heterogen sind, aber es gibt einige spannende Auffälligkeiten“, erklärt Niklas Haupt von MiiOS. „So ist der Anteil der Haushalte mit mindestens drei Personen bei der caravaning-affinen Zielgruppe mit 48 Prozent fast doppelt so hoch, wie bei der Zielgruppe ohne Caravaning- Interesse.“ Ebenso das Verhältnis beim höheren Haushaltseinkommen: 38 Prozent der Caravaning-Interessierten verfügen über 4.000 Euro und mehr, bei den Menschen ohne Caravaning-Interesse ist es die Hälfte. Caravaning-Interessierte sind zudem deutlich jünger (43 Jahre) als Menschen ohne Bezug zu dieser Reiseform (51 Jahre). „Wenn man eine Kernzielgruppe für Caravaning definieren möchte, dann sind es jüngere Familien mit überdurchschnittlichem Budget“ bringt es Niklas Haupt auf den Punkt. Fragt man nach den Reisemotiven, dann geht es einer Mehrheit von 59 Prozent um Flexibilität und Unabhängigkeit, 50 Prozent suchen naturnahe Erholung und ein Viertel schätzt die Möglichkeit, mit Haustieren zu verreisen. Von großer Bedeutung sind die Vereinbarkeit des Reisens mit sozialen Fragen (56 Prozent) sowie Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Umweltaspekten (jeweils etwa 50 Prozent). Dabei wird nicht immer ein Campingplatz angesteuert. Insbesondere bei Reisemobilisten ist ein Trend hin zu freien Stellplätzen oder Angeboten bei Winzern und Landwirten zu beobachten – und dies immer öfter, denn die Besitzer von Reisemobilen sind nach eigenen Angaben aktuell im Durschnitt 64 Tage im Jahr unterwegs. Entsprechend werden als wichtigste Kaufkriterien neben dem Spritverbrauch auch Autarkie und Stauraum genannt. „Campingplätze sollten diese Entwicklung ebenso beachten, wie die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung“ erläutert Rainer Strobel von der gsr Unternehmensberatung, „dies betrifft sowohl die Ausstattung auf dem Platz als auch die Online-Recherchen, -Buchungen und -Bewertungen von Reisenden.“
CMT als wichtiger Impuls
Das Angebot an Fahrzeugen und Zubehör ist gewaltig und entsprechend beliebt sind Messen, um sich einen Überblick zu verschaffen – gut zwei Millionen Menschen mit Caravaning-Interesse geben an, sich vorwiegend auf diesen und ähnlichen Fachveranstaltungen zu informieren. Die CMT in Stuttgart ist da gleich zu Jahresbeginn von besonderer Bedeutung und angesichts der gegenwärtigen Marktlage vielleicht mehr denn je. Hohe Fahrzeugpreise und Zinsen bei gleichzeitig große Warenbeständen und spürbarer Kaufzurückhaltung verlangen nach einem starken Impuls. Diesen stellt auch das Vermietungsgeschäft dar und hier erwarten die Anbieter nach jüngsten Befragungen ein steigendes Geschäft. Und dies kann ein Indikator für wieder anziehende Verkäufe sein, denn aus den ersten Mieterfahrungen wird dann oft auch ein Kaufwunsch. „Die CMT in Stuttgart ist für die Anbieter von enormer Bedeutung, denn der Markt braucht aktuell eine Stimulation“, bekräftigt Niklas Haupt. „Die gegenwärtig gute Bevorratung im Handel bietet Kaufwilligen gute Chancen auf attraktive Angebote. Erfolgsvoraussetzung im Handel sind allerdings auch stabile und zeitgemäße Verkaufsprozesse“.
Die mittel- bis langfristigen Aussichten des Marktes sind gut und bieten viel Potenzial, sowohl bei den Fahrzeugen und Zubehör, als auch auf im Tourismus. „Die gegenwärtige Welt- und Wirtschaftslage, der Klimawandel und auch eine sich ändernde Einstellung vieler Menschen zur Arbeit befördern Caravaning“ ist sich Rainer Strobel sicher. „Allerdings bedarf es auch Fortschritten, etwa bei der Digitalisierung, im Fahrzeugbau und der Qualität sowie im Service“.
Focus Caravaning ist eine Initiative der gsr Unternehmensberatung und den progressiven Marktforschern von MiiOS für alle Akteure auf dem Caravaning-Markt. Mit einem einzigartigen Studienset sowie vielfältigen Informations-, Qualifikations- und Netzwerk-Angeboten setzen die Spezialisten Impulse für Nachhaltigkeit und Entwicklung rund um das Geschäft mit Reisemobilen und Wohnwagen. Alle Maßnahmen entstehen auf der Grundlage eines hohen Anspruchs an Qualität, Neutralität und Relevanz sowie in Kooperation mit starken Partnern: Dem Fachtitel Auto Bild Reisemobil, der Nürnberger Versicherung mit dem Spezialversicherer Jahn & Partner sowie PiNCAMP, dem führenden Caravaning-Buchungsportal.