Pressemitteilung

Augsburg/Schwaig 26. November 2024 

Verbesserte Stimmung bei Händlern für Reisemobile und Wohnwagen

  • Gestresster Markt zeigt erste Anzeichen von Erholung
  • Zu viel Ware und höhere Einkaufspreise sind aktuell die größten Herausforderungen
  • Handel erwartet positive Absatzentwicklung

Der zuletzt durch hohe Preise und zu viel Ware gestresste Markt für Reisemobile und Wohnwagen zeigt erste Erholungstendenzen. Die Focus Caravaning Studie – “Spezialisierter Handel” 2024 erfasst regelmäßig und repräsentativ die Geschäftsentwicklung und Stimmung im spezialisierten Handel und diese verbessert sich leicht. Parallel steigen die Neuzulassungen und Besitzumschreibungen insbesondere von Reisemobilen und die Werkstätten sind ausgelastet. Dennoch steht die Branche trotz des stabil sehr guten Interesses an dieser Form des Reisens weiterhin vor Herausforderungen.

Trotz Inflation, Preissteigerungen und hoher Zinsen reisen die Menschen viel und gerne – und dies nicht zuletzt mit dem Reisemobil oder Caravan. Das Interesse ist ungebrochen und dies spiegeln auch die Ergebnisse einer regelmäßigen B2B-Studie wider, für die 100 spezialisierte Caravaning-Händler aktuell befragt wurden. Die von der gsr Unternehmensberatung in Augsburg und den Marktforschern von MiiOS in Nürnberg initiierte Befragung dient als Grundlage für den Caravaning-Branchenindex und dieser zeigt für den Herbst 2024 einen gestiegenen Stimmungswert von 90 Punkten – 5 Punkte über dem zuletzt ermittelten Wert vom Frühjahr 2024.

Steigende Zufriedenheit mit dem Verkauf von Reisemobilen

Der Caravaning Markt Index (CMX) fasst die Stimmung im auf Reisemobile und Wohnwagen spezialisierten Handel zusammen. Im November 2024 wurden 100 Betriebe repräsentativ befragt und diese sind mit dem Absatz von neuen Reisemobilen im bisherigen Verlauf des Jahres 2024 deutlich zufriedener (39 Prozent) als noch im Frühjahr diesen Jahres (26 Prozent). Grundsätzlich sieht man bei den Befragungen, dass die Schere sehr groß ist: Wenngleich die Anzahl der zufriedenen Händler steigt, sind nach wie vor etwa ein Drittel der Händler unzufrieden mit den aktuellen Verkaufszahlen. Gründe hierfür sind großen Warenbestände und gestiegene Einkaufspreise. Auch bemängeln fast die Hälfte aller befragten Händler fehlende Angebote an attraktiven Finanzierungs- und Leasingkonditionen – angesichts einer steigenden Nachfrage der Kunden an eben diesen Angeboten ein wichtiges Verkaufsinstrument für den Handel.

Optimismus bei den Prognosen für 2025

Im Vergleich zum Frühjahr 2024 sehen die Prognosen für die Absatzentwicklung 2025 deutlich besser aus: Jeder fünfte Händler erwartet eine Zunahme im kommenden Jahr und mehr als die Hälfte rechnet mit konstanten Absätzen. Lediglich ein Viertel der Händler rechnet mit Rückläufigen Absatzzahlen für 2025 – im Frühjahr waren es noch mehr als die Hälfte der Händler. In der Detailbetrachtung sind es vor allem die Segmente der Teil- und Vollintegrierten, in denen der Handel deutlich zuversichtlicher in das Jahr 2025 schaut.

Investitionen sind für das Jahr 2025 wieder geplant

Die Händler investieren wieder – das ist wohl eine der wesentlichen positiven Erkenntnisse: Drei von vier Händlern planen Investitionen für 2025. Die größten Ausgaben sind dabei für zusätzliches Personal und für die Qualifizierung der Vertriebs- und Servicemitarbeiter geplant. „Laut der bevölkerungsrepräsentativen Caravaning-Studie von August 2024, ist der Großteil derjenigen, die den Kauf eines Reisemobils oder Caravans planen, Erstkäufer – bei dem damit wachsenden Beratungsbedarf ist eine zusätzliche Qualifizierung der Vertriebsmitarbeiter eine wertvolle und wichtige Maßnahme“, so Sabine Weber, Caravaning-Spezialistin der gsr Unternehmensberatung. „Außerdem werden vermehrt Finanzierungs- und Leasingangebote nachgefragt – da sind entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen ein Muss.“

Ausgelastete Werkstätten sind Segen und Risiko

Wenn es im Frühjahr 2024 noch rund 60 Prozent der Werkstätten waren, die sich über eine Vollauslastung freuen konnten, so sind es im November 2024 rund 70 Prozent, was angesichts des weiterhin leicht wachsenden Bestands an zugelassenen Reisemobilen und Wohnwagen nicht überrascht. Über alle Unternehmen beträgt die Werkstattauslastung gegenwärtig 96 Prozent und ist damit noch einmal um drei Prozentpunkte gegenüber März 2024 gestiegen. „So eine hohe Werkstattauslastung ist sicherlich erfreulich, birgt aber gleichzeitig auch erhebliche Risiken“, erklärt Niklas Haupt, Geschäftsführer der MiiOS GmbH. „Lange Wartezeiten auf einen Werkstatttermin und hohe Stundenverrechnungssätze können eine budgetorientierte Kundschaft dauerhaft abschrecken – dies gilt es, zu vermeiden.“

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