Pressemitteilung

Augsburg/Schwaig 28. August 2024 

Caravaning-Interesse in Deutschland steigt: Viele wollen erstmals ein Reisemobil oder einen Wohnwagen kaufen 

  • Erstkäufer: Sehr großes Potenzial
  • Im Fokus: Soziale und ökologische Auswirkungen des Reisens
  • Mehr ins Ausland: Starker Zuwachs bei Skandinavien-Reisen 

Nach einem Rückgang im vergangenen Jahr steigt das Interesse an Reisemobilen und Wohnwagen wieder an: Rund 19 Mio. Menschen in Deutschland interessieren sich für Caravaning – darunter sehr viele mit einem Interesse an einem ersten Fahrzeugerwerb. Die sozialen und ökologischen Auswirkungen des Reisens gewinnen weiter an Bedeutung. Bei der Wahl der Destinationen geht es mehr ins Ausland und Skandinavien liegt im Trend. Eine aktuelle, große Studie bietet im Vorfeld zum Caravan Salon (ab dem 30. August 2024) in Düsseldorf einen genauen Blick auf den Wachstumsmarkt.   

Das Interesse an Reisemobilen und Wohnwagen ist in Deutschland weiterhin sehr groß und aktuell wieder gestiegen, mehr Reisen gehen ins Ausland und unter den Interessierten sind viele, die zum ersten Mal ein Fahrzeug erwerben möchten – dies sind zentrale Ergebnisse einer aktuellen, bevölkerungsrepräsentativen Caravaning-Studie in Deutschland. Die von der gsr Unternehmensberatung in Augsburg und den Marktforschern von MiiOS in Nürnberg initiierte Befragung dient als wertvolle Grundlage für strategische Überlegungen von Herstellern, Händlern und Anbietern von Dienstleistungen sowie im Tourismus-Management und in der Politik. 

Höherer Bildungsgrad, höheres Einkommen

Befragt wurden im Juli und August 10.683 Menschen in Deutschland (18-80 Jahre) zu ihrem Caravaning-Interesse und etwaigen Präferenzen. Demnach interessieren sich rund 19 Mio. Menschen in irgendeiner Weise für Reisemobile und Wohnwagen – sei es als Besitzer, Mieter oder mit der Absicht zum Kauf oder der Miete eines Fahrzeugs in nächster Zeit. Damit kann der Rückgang aus dem Vorjahr (minus 8,5 Prozent) – zurückzuführen u.a. auf stark gestiegene Fahrzeugpreise und Zinsen – zum Teil ausgeglichen werden. Um jeweils drei Prozentpunkte gestiegen ist das Interesse bei Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren sowie bei Menschen im Renteneintrittsalter (61 Jahre und älter), hingegen ist das Interesse im Altersspektrum 30 bis 50 Jahre rückläufig (minus drei Prozentpunkte). Somit gleichen sich die Altersklassen immer mehr an: Auf dem Campingplatz treffen sich alle Generationen. Anders bei Einkommen und Bildung: Caravaning-Interessierte verfügen weiterhin über ein deutlich höheres Haushaltseinkommen als Menschen ohne Interesse an dieser Art des Reisens. Auch die Bildungsabschlüsse sind auf höherem Niveau. 

Eine deutliche Mehrheit legt Wert darauf, dass der Caravaning-Urlaub möglichst sozialverträglich ist (57 Prozent) und fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) geben an, auf ökologische Aspekte zu achten. Jeder zweite Befragte (49 Prozent) hält Caravaning-Reisen für nachhaltiger als Reisen mit dem Flugzeug, Schiff oder Auto und 42 Prozent sehen im Caravaning an manchen Orten eine zu große Belastung für Menschen und Umwelt und sprechen sich für eine stärkere Regulierung aus. 

Skandinavien gewinnt stark

Bei den präferierten Reisezielen liegt Deutschland weiterhin vorne (30 Prozent, wenngleich ein deutlicher Rückgang um sieben Prozentpunkte zu verzeichnen ist. Besonders beliebt sind Bayern (22) und die Küsten von Nord- und Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern (12), Schleswig-Holstein (14). Ziele im Ausland streben inzwischen fast drei Viertel der Reisenden an (70 Prozent). Die bevorzugten Destinationen bleiben Italien (14 Prozent) und Frankreich (12), zudem steigt das Interesse an Reisen nach Skandinavien sehr stark an (14 Prozent, plus neun Prozentpunkte). 

Jeder dritte Besitzer oder Mieter von Reisemobilen und Wohnwagen plant für 2025 mehr Reisetage, etwa die Hälfte wollen in vergleichbarem Rahmen wir 2024 unterwegs sein. 

Viele Erstkäufer

Industrie und Handel können sich über ein großes Interesse von Erstkäufern freuen: Zwei von drei am Kauf in nächster Zeit Interessierte geben an, dass es der erste Erwerb eines Reisemobils oder Wohnwagens wird. Ein Kaufmotiv dürften dabei die gestiegenen Lebenshaltungskosten sein, denn etwa jeder zweite Befragte stellt hier einen Zusammenhang her und sieht im Caravaning-Urlaub eine Entlastung der Haushaltskasse. Bei den Präferenzen für Marken und Modelle fällt insbesondere auf, dass sich mehr als jeder dritte Caravaning-Interessierte den Erwerb eines Reisemobils oder Wohnwagens eines chinesischen Herstellers vorstellen kann. Als erste Adresse für den Kauf wird der spezialisierte Fachhandel (56 Prozent, plus 6 Punkte) gestärkt und die Käufer achten zuvorderst auf einen guten Preis, Spritverbrauch sowie digitale Konnektivität. 

Die Chancen der Industrie liegen im Ausbau eines Angebots an bezahlbaren und alltagstauglichen sowie umweltverträglichen Fahrzeugen, zudem gut entwickelten und erreichbaren Handelspartnern. Zudem sollten Barrieren für Erstkäufer herabgesetzt und attraktive Einstiegsbedingungen geschaffen werden, etwa mit Finanzierungs-beratungen, Sonderserien und Testmöglichkeiten. Die Studie zeigt auch, dass eine grundsätzliche Herausforderung im ausreichenden Angebot an geeigneten Stell- und Campingplätzen mit hohen ökologischen Standards sowie digitalen Services, etwa für die Information und Buchung liegt.  

Alle Studien der Initiative Focus Caravaning entstehen in Kooperation mit erfolgreichen Marktplayern: Dem Fachtitel Auto Bild Reisemobil, CMT – Die Urlaubsmesse, dem Finanzdienstleister akf bank, der Nürnberger Versicherung mit dem Spezialversicherer Jahn & Partner sowie PiNCAMP, dem führenden Caravaning-Buchungsportal. Digitalpartner sind Caravana und Caravanmarkt 24.